Antikapitalistisches Bündnis Winterthur No war but class war!

Politik

Der revolutionäre Block des Antikapitalistischen Bündnisses Winterthur feiert dieses Jahr sein 20-jähriges Jubiläum.

1. Mai Demo in Winterthur 2024.
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1. Mai Demo in Winterthur 2024. Foto: zVg

2. Mai 2024
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Seit 20 Jahren sind wir in Winterthur der kämpferische, laute, farbige und radikale Teil der 1. Mai-Demonstration. Das Bündnis umfasst zahlreiche Organisationen und Einzelpersonen.

Der revolutionäre Block wurde über die Jahrzehnte immer grösser. Seit der Corona-Pandemie stellen wir die grosse Mehrheit der Winterthurer 1. Mai-Demonstration.

Dieses Jahr feierten wir das Jubliäum gebührend und gingen mit mehreren hundert Leuten gegen die kapitalistische Kriege und Krisen auf die Strasse. "No war but class war" lautete die Parole auf den Plakaten und unsere Solidarität als Klasse war zentraler Inhalt der Demo. Unser Widerstand gegen ihre imperialistischen Kriege und gegen ihre Krisenpolitik auf unserem Buckel war Thema auf Transparenten, Fahnen, Schildern und in den Reden, die auf dem Weg rund um die Altstadt gehalten wurden.

Es wurden unterwegs Reden von folgenden Organisationen gehalten:
  • Antikapitalistisches Bündis Winterthur (siehe unten)
  • Revolutionärer Aufbau Winterthur
  • Kurdisches Gesellschaftszentrum Winterthur
  • Freie Arbeiter:innen Union Winterthur
  • Antifaschistische Koordination Winterthur
  • Revolutionäres Jugendbündnis Winterthur
  • Häuservernetzung Winterthur
Aus der Demo heraus gab es mehrere Aktionen und Interventionen:

Zu Beginn wurde auf der Steinberggasse eine Drohne in Flammen gesetzt aus Protest gegen die Angriffe der türkischen Armee auf die kurdische Bewegung (die mit stillschweigender Unterstützung der NATO und der Schweiz stattfinden). No war but class war heisst, die Rüstungsindustrie anzugreifen und die Militarisierung zu bekämpfen, die heute in den Parlamenten gepredigt wird.

Während dem Umzug wurden Wände mit Graffiti, Farbe und Wandbildern verschönert. Gemeinsam sangen wir das Partisan:innen-Lied "Bella Ciao" gegen die zunehmende rechte Hetze auf den Strassen und in der Politik.

Zum Abschluss wurde ein symbolischer Hochhaus-Palast angezündet, aus dessen Schutt eine Faust als Zeichen des Widerstands gegen die Wohnkrise, gegen Räumungen und Vertreibung hervortrat. Während der dazu gehaltenen Rede der Häuservernetzung wurde die Abschlusskundgebung auf dem Neumarkt von einer Gruppe Polizist:innen in Vollmontur gestürmt. Sie setzten wahllos Pfefferspray ein und verletzten mehrere Personen. Zwei Personen wurden von der Polizei verprügelt und danach verhaftet. Beim Verlassen der Kundgebung wurde zudem ein Teil des Antikapitalistischen Bündnisses von weiteren Polizist:innen angegriffen, die sich hinter einer Ecke versteckt hatten und mit Knüppeln und Pfefferspray in die Menge stürmten, mehrere Leute verletzten und eine Person verhafteten.

Solche Angriffe der Polizei kennen wir z.B. aus Basel oder aus Winterthur vom diesjährigen 8. März oder aus Zürich, wo die Polizei jedes Jahr die Strassen und Quartiere besetzt. Die immer stärker werdenden revolutionären Kräfte sollen vom Rest der Demonstrierenden getrennt werden. Alle, die sich auf die Strasse wagen, sollen eingeschüchtert werden.

Für die heutige Attack des Winterthurer Polizei-Mobs ist die GLP-Polizeistadträtin Cometta und der gesamte Stadtrat verantwortlich. Die Polizeigewalt richtete sich gegen alle, die an der 1. Mai-Demonstration und am anschliessenden Fest auf den Neumarkt teilgenommen haben. Wir fordern deshalb alle am 1. Mai beteiligten Organisationen auf, diesen Angriff zu verurteilen, und sich nicht spalten zu lassen.

No war but class war heisst, nicht nur am 1. Mai, sondern darüber hinaus Klassensolidarität zu entwickeln. Wir rufen alle auf, mit uns zusammen zur grossen Wohndemo nach Zürich zu kommen, denn die Wohnkrise betrifft uns alle. Kommt am 25.5.24 um 12:30 in die Steinberggasse, es gibt Aktionen und Reden gegen die Wohnkrise. Wir reisen dann gemeinsam nach Zürich (Landesmuseum 14:00 ist Demobeginn).

pm